Donnerstag, 25. November 2010

Väterchen Frost

Freunde, nun ist es wieder so weit. Der Frost packt uns am Kragen. Meine gefiederten Jungs im Garten saßen schon mal vorsorglich am Futterhaus. Zwischen dem Gezwitscher hat mancher Pfiff geklungen wie der Ruf nach dem Ober: Los, hopp, wir haben Hunger. Nun denn! Habe große Kiefern- und Pinienzapfen in Pflanzenfett gewendet, Körner, Erdnüsse und Haferflocken dazwischen gequetscht und jetzt kann angerichtet werden: Körner an Palmöl im Dialog mit Apfelspalt. Lasst es Euch schmecken!

Mal sehen, was die Wildschweine meinen, hoffe, der Winter wird nicht wieder so hart-irgendwie komme ich mir doch blöd vor, auch noch im Forst nach den Viechern zu sehen. Aber so wie ich mich kenne....

In diesem Sinne einen feinen Feierabend und herzliche Grüße,
Jo

Sonntag, 21. November 2010

Wintergedicht-
die dampfende Suppe
in der Schüssel


januar 2008

Schweinkram

Nebel wallte, im Kopf und in der Stadt. Einzig Herr Hund war gegen 7.00 Uhr fröhlich. Wer hatte nochmal dieses Buch geschrieben- Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung?
Aber ich liebe den Vierbeiner und wir haben unsere Waldrunde in Angriff genommen. Aber obwohl mein Kopf gedanklich noch in den Federn lag, funktionierte mein Reptilienhirn, irgendetwas stimmte nicht, da lag was in der Luft- und tatsächlich stand nicht sehr weit entfernt die erste Rotte Sauen, die Zweite lag am eingeschlagenen Umweg. Eine Dritte Gruppe Borstenvieh lungerte am übernächsten Knick gerade mal einen Meter entfernt von einem quietschfidelen Herrn H. Wir hatten Schwein, keine Sau interessierte sich für uns. Lautes Bellen aus der Entfernung zeigte, dass andere Leute und Hunde nicht so viel Glück hatten. Hat sich also doch gelohnt, dass ich im letzten Winter die Kartoffeln in den Forst geschleppt habe. Ich kann es nicht beschwören, aber einer der Schwarzkittel hat mir, glaube ich, zugezwinkert.
Mir fiel dann ein, dass ich vor vielen Jahren einen Jäger nachts zur Jagd begleitet habe. Frau musste auf leisesten Sohlen schleichen, mein Atmen kam auch nicht gut an und am Ende der Nacht war ich es natürlich, die durch einen unbedachten Seufzer das gesamte Wild verjagt hatte. Hat schon was von einer Parodie, wenn man laut pfeifend und ballspielend mehr Sauen sieht als die grünen Männchen bei der Arbeit.( Rache ist süß, Freunde!)

Gut gelaunte Sonntagsgrüße und wie immer herzlichst, Jo

Dienstag, 16. November 2010

Igel

Jetzt ist genau die richtige Zeit um für unsere stacheligen Freunde ein Nest zu bauen. Langsam wird es kalt, dachte ich. Nach einem schnellen Einkaufsbummel im Baumarkt wird also eine sogenannte Igelburg erst ins Auto und dann in den Garten verfrachtet. Nicht ohne vorher genau! zu recherchieren, wie denn nun so ein Ding am besten im Garten untergestellt wird. Nach Mondkalender und aktuellem Stand der Sterne, habe ich den idealen Platz ermittelt. Polstermaterial wurde gewissenhaft ausgewählt, schließlich sollen die Bewohner sich nicht über lieblose Auslegware beklagen. Mit den entsprechenden Materialien, einer komplizierten Gartenzeichnung und Handschuhen versehen durchwanderte ich also mein Land. Klingt toll, oder? Das ruft Bilder wach von Weite, Reichtum und englischem Rasen-herrlich. Aber ich schweife ab, Entschuldigung.

Im Garten habe ich dann die technische Zeichnung umgesetzt. Am idealen Standort lag ein kleiner Haufen Laub, den wollte ich gerade als Igelburgunterlage einsetzen und finde- nein, keinen Igel- eine kleine Blume, die verblüffende Ähnlichkeit mit einer Narzisse hatte.

In den nächsten Tagen soll es nun aber wirklich kalt werden. Dann steht die Winterwohnung für die Stachlinge schon mal und vielleicht, ganz vielleicht zieht ja einer ein.

herzliche Grüße in den Tag, Jo

Mittwoch, 10. November 2010

Verpfiffen

Herr Hund und ich hatten einen schönen Vormittag, keine Dackel, keine Schweine und wenig Menschen im Wald-so haben wir es gern. Aber dann lag doch ein paar Meter vor unserer Haustür ein Fuchs! Er hob kurz den Kopf, sonst hat er sich nicht gerührt. Nun mag ich Füchse-aber so was macht ein gesundes Tier nicht. Aber er sah sooo süüüß aus. Mir klingelten warnende Jägerworte in den Ohren und wegen der Schulkinder habe ich dann doch den kleinen Kerl beim Forstamt verpfiffen. Wollte ich wenigstens. Der erste Jäger war-nicht zuständig, "rufen sie das Forstamt A an". Das Forstamt A hatte Mittagspause, die Polizei leitete mein Gesuch weiter. Der benachrichtigte Stadtjäger rief zurück und war-nicht zuständig. "Bitte rufen sie im Forstamt X an". Dort war auch Mittagspause und die Bandansage verwies mich an das Forstamt A. Solches Gedöns kennt man sonst nur vom Callcenter einiger Telekommunikationsanbieter. Lange Schreibe kurzer Sinn- Nachbarn haben das Tier mit Ästen vom Rasen geschoben, langsam trottete der Knilch um die Häuserecke und ich hoffe inständig, dass er doch nicht so krank ist und irgendwo in einem Garten den restlichen Sonnenschein verpennt.

Herzliche Grüße, Jo

Freitag, 5. November 2010

Herbstnacht
durch den Wald stolpern
Herz und Schritte

Mittwoch, 3. November 2010

Herbstlaub

Ja, jetzt raschelt es wieder so romantisch von den Bäumen, die Natur leuchtet nochmal so wunderbar. Nur leider muss das alles vom Rasen. Im letzten Jahr habe ich alles am Ende des Blätterregens erledigt. Das war verflixt viel Arbeit und in diesem Jahr hatte ich mir vorgenommen, immer mal so zwischendurch das Laub zu harken. Ein frommer Wunsch. Gestern schaute ich so zu meinen Eichen hoch und dachte, wann die Bäume wohl kahl würden . Und heute Morgen ist alles ab- Unglaublich.

Jetzt schnapp ich mir den Laubbesen, verteile einiges an Blättern im Staudenbeet damit die Pflanzen zum Winter warm verpackt sind und dann- tja- was macht der Gartenfreund im Winter?
Über gute Tipps an dieser Stelle würde ich mich freuen.

Herzliche Grüße,
Jo
Herbstabend
aus dem Schatten
löst sich ein Schatten

Dienstag, 2. November 2010

Würstchen2

Wieder in Berlin sieht der Nebel schon gleich gar nicht mehr so schön aus. Morgens noch verschlafen das Haus zu verlassen hat im Moment auch so wenig Reiz und ich ertappe mich bei Fluchtgedanken in Richtung Karibik oder so. Heute war es besonders öde. So sind Herr H. und ich also nur mal so in Richtung Kanal geschlendert und mitten in die unlustigen Gedanken hinein wurde mir plötzlich ganz heimelig. Der Grünstreifen loderte in vollem Gelb, der dicke Teppich aus Laub dämpfte die Schritte und es war als würde ich auf einem goldenen Teppich Richtung Schloss schweben. Ich kam mir ja so etwas von nobel vor. Bis zu dem Moment in dem meine rutschsichere Vibramprofilsohle in etwas sehr, sehr Weiches glitt...Da landeten meine Luftschlossgedanken wieder sehr hart in der Berliner Realität. Hunde sind toll, Hundescheiße ist scheiße.

Etwas zwiegespalten aber herzlichst, Jo

Würstchen 1

Ach war es schön im Wald. Herr Hund und ich hatten ideale Wanderbedingungen. Direkt hinter unserem Ferienhaus begann der Forst, keine Straßen, kein Lärm. Herrlich. So sind wir denn auch schon bei Sonnenaufgang aufgebrochen. Frühnebel hing zwischen den Bäumen, die Stille fast greifbar. Die ersten Sonnenstrahlen lugten durch die Bäume und mitten hinein in die Ruhe, sprangen Rehe über den Weg. Ein Satz und Herr Hund gab Gas- und stand beim ersten Pfiff wie eine Eins wieder brav neben mir. Setzte sich und hat das Wild zwar mit Sabber im Mund beäugt aber ziehen lassen. Wat war ich stolz auf den Kerl. Da hatte er sich redlich ein paar Würstchen verdient.
Zum Abendessen haben wir uns ein halbes Kilo Wienerle geteilt. Genüsslich mampfend vor dem Panoramafenster gesessen und den aufziehenden Nebel beobachtet. Das war ein Urlaubstag wie im Film- richtig schön.



Herzliche Grüße, Jo