Donnerstag, 30. Dezember 2021

Rückblick auf das Tomatenjahr 2021

Ich liebe Tomaten. Und meine Schwester und ich tauschen jedes Jahr Samen aus und pieken uns an, neue Sorten auszuprobieren. Beim Durchforsten der Samenkataloge bekomme ich immer das Gefühl, etwas zu versäumen. Vielleicht entgeht mir gerade DIE eine Sorte. Gut, bei nahezu 1000 Varianten, entgeht mir sicher eine ;-) Ich habe vor einigen Jahren mit der Early Wonder angefangen und nun hat es mich...gegen alle Vernunft setzte ich jedes Jahr zig Pflanzen aus...fragt mich nicht. Erklären kann man das nicht. Es gab schon Jahre mit über 40! Kilo Ente. Im letzten Jahr waren es leider wetterbedingt nur 25 Kilo.

Hier folgt eine unvollständige Liste der Sorten aus 2021 und ihre Gartentauglichkeit für Berlin. In Süddeutschland bei meiner Schwester sah es anders aus, die im Süden herrschende Braunfäule hat viel Schaden angerichtet, es war zum Weinen.

Und Früchte, die in Berlin geschmacklich durchgefallen sind, bewährten sich im Süden hervorragend (Marmande). Boden, Wetter und Standort sind eben einfach entscheidend und jedes Früchtchen hat so seine ganz eigenen Kopf.

Zum Anbau: Bei mir landen fast alle Tomaten im Hochbeet, es ist ein heilloses Durcheinander, die Pflanzen wuchern querbeet und der Anblick ist für einige Strebergärtner wohl kaum zu ertragen. Aber der Erfolg gibt mir Recht. Gedüngt wird am Anfang mit Effektiven Mikroorganismen, danach muss sich das Grünzeug selbst helfen.

Painted Pink: Große klasse, regenfest, robust bei Trockenheit und sagenhaft lecker und dabei  wunderschön Auberginen farbig und in hübschen Rispen. Kleine Pflanze, hoher Ertrag. Platz 2 meiner Hitliste.

Ruthje: Meine Geschmackssiegerin 2021. Helle Frucht, klein, süß und saftig. Regenfest und auch bei Trockenheit unproblematisch. Eine herrliche Tomate zum Wegnaschen.

Early Wonder, inzwischen das 3. Jahr in Folge. Zuverlässig bei Trockenheit, regenfest, rosarot, süß und saftig. Ich liebe sie.

Madagaskar Dream: Herrlich süß und saftig, sät sich inzwischen nach Lust und Laune selbst aus. Hoher Ertrag je Pflanze.

Wladiwostock. Mein Schwesterherz und ich waren ganz versessen auf die Samen. Geschmackssieger (wer bestimmt das eigentlich? ) 2019. In Berlin eine Enttäuschung. Große schöne Früchte aber wässerig und ein Schneckenmagnet. Beim ersten Regen geplatzt und verfault, bevor sie richtig reif waren. Sie bekommt im neuen Jahr noch eine Chance, fliegt aber raus, wenn sie wieder nichts wird.

Tschernij Prinz: wuchsfreudig, viele Früchte. ABER: der Regen und die Schnecken haben sie gekillt bevor sie reif waren. Eine! hat überlebt und sie war sehr lecker. Ein Jammer. Fast war ich geneigt Schneckenkorn auszubringen, macht man ja nicht, aber...

Andenhorn: massenhaft und wunderbar große Früchte, die ALLE vor der Reife verfaulten. Es war zum heulen.

Kellogs Breakfast: Keine einzige Frucht...wer weiß, warum…

Berner Rose: Schöne leckere Frucht, aber minimaler Ertrag. Regenfest.

Marmande: Im Süddeutschen super lecker und in Berlin ein Flop. Wässerig und kaum Ertrag. Das zweite Jahr eine Enttäuschung. Fliegt raus.

Reisetomate: netter Gag, kann man machen. Säuerlich- frisch, nicht ganz so regenfest.

Mitbringsel vom Neffen, Tomate vom Markt aus Kroatien: Sehr lecker, leider habe ich nur eine Pflanze gesetzt. Schön doof.

Die Wildtomaten aus 2019 säen sich selbst aus und wachsen wie Unkraut quer durch das Beet, völlig struppige Pflanzen, aber die Früchte sind klasse und hängen über den Rand des Hochbeetes. Bis November habe ich ernten können.

San Berano: feste Salattomate, etwas lasch für meinen Geschmack, aber vielleicht fehlte nur die Sonne. Gut für Tomatensauce und im Salat. Mittlerer Ertrag

Treffe de Togo: hübsche Tomate und sehr lecker. In Berlin regenfest und schneckenresistent. Herrlich auf einem knusprigen Baguette.

Stierstirn: Riesige Tomate, lecker und bis zu einem gewissen Maß auch regenfest. Toll für Suppen und Saucen.

Johannisbeertomate: Hatte ich als Kübelpflanze auf dem Balkon. Niedlich, die kleinen Rispen. Die Pflanze ist riesig geworden und steht in keinem Verhältnis zum Ertrag. Die Minifrüchte sind wohl eher ein Spaß. Ganz lecker aber eben sehr klein.

Großes und kleines Ochsenherz: Süß, saftig und lecker, leider etwas geringer Ertrag und Blütenendfäule. Bisher im Kübel- nächstes Jahr kommen sie auch ins Hochbeet.

Gelber Dattelwein: Lecker und süß, regenfest, schnecken- und trockenheitsresistent. Und übsch! Viele Früchte, eine Pflanze reicht.

Hatte ich schon erwähnt, dass ich im neuen Jahr keine neuen Sorten probieren möchte? Ich habe so viele Sorten, es reicht! Aber das ist nur einer dieser Vorsätze, die Schlag 3. Januar wieder in Vergessenheit geraten...Vorsätze sind eben Schall und Rauch.

Wer bis hier durchgehalten hat, hat vielleicht Appetit bekommen. Von einigen Tomatensamen habe ich ein paar übrig, ich verschenke oder tausche gern :-) Das zum Thema Schall und Rauch...

Ich wünsche Euch einen wunderbaren Jahresausklang und ein glückliches Jahr 2022. Haltet die Ohren steif, wie man in Hamburg sagt.


Wie immer herzlich, Eure Jo




 




Donnerstag, 23. Dezember 2021

Es treibt der Wind im Winterwalde...

 ...und in Berlin rieselt leise der Schnee. 

Allen Hereingeschneiten wünsche ich ein glückliches und besonderes Weihnachten. Macht es Euch kuschelig. 

Fröhliche Weihnachten und wie immer ganz herzlich,

Eure Jo



Mittwoch, 22. Dezember 2021

Winterblüher

Der schöne Winterling ritt über die Schneeheide und folgte dem Weihnachtsstern. Schon bald vernahm er das Läuten des Schneeglöckchens, es rief zum Fest der chinesischen Winterblüte. Dort erwartete ihn die liebliche Mahonie sehnsüchtig zum Tanz. Der Samtfußrübling reichte ihr zur Begrüßung eine Winterkirsche und zog sie in seine Arme. Aber oh weh, sie wurden beobachtet. Der eifersüchtige Frostschneckling rieb sich das Judasohr und griff zur Stechpalme. Nur mit Hilfe der Zaubernuss entkam das verliebte Paar und tanzte bis zum Morgen auf dem Winterschneeball.

 

                                            Foto: Manuela Helfrich,cc-by-sa-3.0

Auferstanden aus Ruinen oder so ähnlich

Ein Jahr geht zu Ende...und was für eins. Das Leben auf Distanz hat uns alle im Griff, wir sind inzwischen eingespielt. Das Auf und Ab der letzten beiden Jahre hat viele gebeutelt. Und trotz der düsteren Aussichten pflanze ich mein Apfelbäumchen. Im echten und im übertragenen Sinn. Jos Garten hier war verwaist, die Zeit lief auf und davon. Der echte Garten hingegen wuchert und gedeiht. Und nun, so knapp vor der Heiligen Nacht, ist Ruhe eingekehrt. Die Ernte ist eingelagert und das Laub auf den Stauden verteilt. Das Fazit und der gute Vorsatz aus dem Gartenjahr - weniger Tomaten!- wird vermutlich schon im Februar vergessen, sobald die ersten Aussaaten beginnen. Aber was sind schon Vorsätze :-)

Für mich heißt Jahresende: Jedem Ende wohnt ein Anfang inne, der Blog soll wieder mit Leben gefüllt werden. Vielleicht schaut Ihr wieder vorbei? Es würde mich freuen.

Wie immer herzlich, Eure Jo